Überführung “Amy 2” von Alicante nach Brest Tag9

Im Hafen fest

Der 21. Juli 2023 war der letzte Tag der Überführung, Reparaturen und Überraschungen. Er begann mit der Reparatur der Genua. Lasse, unser Pädagoge, nahm sich der Sache an und versuchte den Segelmacherinnen zu erklären, wie man Segel näht und faltet. Ein weiser Mann sagte einmal: „In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. In der Praxis schon.“

Die Mechaniker kamen an Bord und begutachteten die Motorschäden. Sie informierten uns, dass das Boot erst am kommenden Dienstag aus dem Wasser genommen werden könnte, um das Getriebe auszutauschen. Also waren wir erstmal in Vilamoura festgenagelt.

Detlef, unser Strategiemeister, entwarf einen Plan für die Verlegung des Schiffs in den vorgesehenen Liegeplatz. Es war ein Meisterwerk an Präzision und Rollenverteilung, doch das Boot schien andere Pläne zu haben. Starkwind zog auf, die Bautenzüge rissen bei dem Manöver, und plötzlich waren wir mit 30 Tonnen treibendem Stahl auf Kollisionskurs mit den milliardenteuren Yachten in der Marina.

Ich, Dinkyrammler Detlef, sprang in das Schlauchboot und rammte es gegen unser Boot, um die Katastrophe zu verhindern. Das Boot stoppte, aber ich geriet in Bedrängnis, da ich in der Aufregung den Notausschalter des Schlauchboots gezogen hatte. Es war eine brenzlige Lage, aber die Portugiesen am Steg zogen unser Boot mit wahrer Manneskraft an Land und machten es fest. Vorläufige Endstation.

Die Crew plante ihren Ausstieg. Steve würde das Boot am Samstag verlassen, Dirk, Detlef und Lasse folgten am Sonntag. Kevin und Stefan waren noch dabei, Pläne zu schmieden, wie es weitergehen sollte. Thomas musste seinen Urlaub absagen und plante, das Boot in den nächsten drei Wochen nach Hamburg zu überführen. Trotz allem hielt unser Optimismus an. Wie das Sprichwort sagt: Nach ruhiger See sucht der Seemann nicht, er sucht nach einer, die er ruhig machen kann.

2 Meinungen zu “Überführung “Amy 2” von Alicante nach Brest Tag9

  1. Gerhard Violand sagt:

    Servus Detlef,
    danke für den erleuchtenden Bericht zur Überführung. Wollte eigentlich auch mitsegeln, habe mich dann aber anders entschieden.
    Noch eine Frage. Im Bereich von Faro habt Ihr einen unrunden Donut bzw. eine Q-Wende in den Atlantik gebraten – was war der Grund dafür?
    Gruß und handbreit vom Bodensee, Gerhard

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