Mast ab !!! Lorbas: Endlich geht es los

Mast ab !!!!

Endlich können wir etwas an der Lorbas machen. Im Sommer hatte ich mir in Carcassonne den Ellenbogen gebrochen, beim Boule spielen, aber das ist eine andere Geschichte und kommt dann im Womoblog.

Der Sommer war ursprünglich auserkoren, das Unterschiff zu machen, seit sieben Jahren hat die Lorbas keinen Unterschiffanstrich bekommen und sieht deshalb aus wie ein Riff unter der Wasserlinie.

Im Frühjahr haben wir diese Aufnahmen vom Unterschiff gemacht

Jetzt ist Mitte September und mein Bruch so leidlich verheilt. Allerdings fehlt jetzt der Sommer; die acht Wochen der Ruhigstellung des Arms und der Krankengymnastik fallen jetzt ins zeitliche Gewicht.

Also, wie können meine Unterstützer, besonders Detlef, ich und zukünftig Bernd, die Lorbas für das nächstes Jahr / Saison, fit bekommen?

Da kommt dann mein praktischer Kumpel Detlef ins Gespräch.

Sein Vorschlag: Kommt mit dem Boot nach Braunschweig zu uns in den Hafen. Ich frage nach, ob es einen freien Block für die Lorbas gibt. Dann kann man dort das Unterschiff erneuern und die Elektrik auf einen zeitgemäßen Stand bringen.

Nun, mit dem Auto sind es knapp 600 km von Bruinisse nach Braunschweig. Mit dem Boot werden es nicht weniger sein.

Und was ist mit dem Mast???? Den wird man ja nicht stehen lassen können.

Gut, mit Silvi alles abgesprochen. Ihre Designanpassung des 80iger Jahre Interieurs der Lorbas ist in vollen Zügen. Die im Mai abgenommenen Regale und Gläserhalter bekommen eine Farb – Öl – Aufhübschung. Stoff für die Polster sind ausgesucht und die Farbe für den Innenraum wartet in Lingen auf ihre Bestimmungszuführung.

Hier eine Bildergalerie aus dem Mai – kurzer Arbeitseinsatz auf der Lorbas:

Nun also den Hafen in Bruinisse angemailt und gefragt, ob Kapazitäten da sind, Mitte September den Mast abzunehmen und einzulagern …und was der Spaß denn kostet.

Detlef muss seine Termine absagen und sich eine Woche freischaufeln und ich ebenfalls. Beides klappt. Termin steht!

Am 19.September ist der Termin für die Mastentfernung.

Silvi und ich sind am Sonntag kurz mit dem Womo zum Hafen gefahren, um schon mal Teile des Proviants, Decken und Schlafsäcke abzuliefern.

Wir fallen mit dem großen Womo leider etwas auf dem kleinen Parkplatz vor unserem Steg auf und werden gebeten, den Parkplatz Nummer 5 zu nutzen, da dort ausreichend Platz sei, um Lilibet (das Pilote Wohnmobil) abzustellen. Zudem sei das Übernachten im Wohnmobil, ohne dafür zu zahlen, nicht erlaubt. Sowas würden wir nie machen.

Im Vorfeld der Tour haben wir verschiedene Routen gemacht und angesehen, um via Lingen nach Braunschweig zu gelangen. Detlef hat die Route via Waal und Rhein bevorzugt, die aber relativ weit im Süden nach Deutschland hineinführt. Um nach Lingen zu kommen wäre dies ein Umweg. Außerdem war es für mich, der vollkommen unerfahren war, schwierig einzuschätzen, ob wir stromaufwärts mit unserem 40 Jahre altem 20 PS starken Bukh Diesel überhaupt vorankommen. Zumindest hätten wir dann keine Schleusen auf dem Rhein zu erwarten. Jede Schleuse, so der Ratschlag von Detlef, fließt mit plus eine Stunde in die Routenplanung ein.

Dann sollte es laut dem Boote-Forum und anderen Quellen den Haren-Rütenbrock-Kanal geben, um von den Niederlanden nach Deutschland zu gelangen.

Die verwendeten Planungsapps auf meinem Android Tablett:

  • Navionics
  • NavShip
  • ADAC Skipper
  • Wasserkarte Niederlande
  • Waterkaarten

Nach längeren Überlegungen auch mit dem Buch über die stehende Mastroute durch die Niederlande (Staande Mastroute – Willemstad / Delfijl)

Staande Mastroute

Natürlich auch die Karten von AMWB Waaterkaart (Nr. 4,6,7,8)

ein bunter Kartenfächer

Die Mastroute fiel dann wegen der Länge der Route weg.

Der 18.09. kommt und Detlef ist wie verabredet abends in Lingen und am nächsten Morgen startet die wilde Fahrt Richtung Bruinisse, Um 13 Uhr ist der Krantermin für den Mast und womöglich springt der Motor nicht an, die Batterien sind beide leer, ein übles Szenario hat sich in unseren Köpfen verfestigt.

Das Auto ist morgens schnell beladen, Detlef hat eine Starterbatterie mit, dann kann ja nichts mehr passieren.

Der Verkehr um Rotterdam ist heute ausnahmsweise gnädig mit uns, so das wir um 11:30 eintreffen und genug Zeit bleibt, die Starterbatterie zu tauschen und zu hoffen, dass der Motor, ein 40 Jahre alter Bukh DV 20 Diesel, wie im März startet.

Der Bukh ist vom Vorbesitzer Albert (Name geändert) wunderbar gepflegt worden, so wie das gesamte Boot, springt beim ersten Start an und wir können die kurze Fahrt durch den Hafen zur Werft pünktlich antreten.

Wir lösen die Babystags und schauen, ob die Schrauben vom Mast und dem Vor- und Achterstag bereit sind für den Abbau. Alles lässt sich, wie nicht anderes erwartet, bewegen.

Der Verklickerer wird abmontiert und wir lösen die Verbindung der Kabel, die in den Mast führen und dokumentieren alles mit Fotos.

Dann kommt der Kran und hält den Mast, während die Stags gelöst werden. Der Mast fliegt durch die Luft und wir haben auf einmal ein Motorboot.

Der Mast bekommt bis Ende April unter dem Dach des Schiffshangers einen sicheren Platz.

Ich stelle Silvi das Navi im Auto ein und sie verlässt uns in Richtung Lingen.

Wir fahren noch mal kurz zum Steg, richten noch mal alles und los geht das Abenteuer.

Wir machen uns auf zur Schleuse, die das Grevelingenmeer mit dem Rest der Welt verbindet.

Es sind keine anderen Boote auf dem kurzen Weg zur Schleuse unterwegs und die Schleuse zeigt doppeltes Rot.

Da wir keinen Funk an Board haben, telefonieren wir mit dem Schleusenwärter, der uns mitteilt, dass die Schleuse bis zum 24.09. 23:59 geschlossen bleibt.

Was machen wir jetzt??????

Fortsetzung folgt

2 Meinungen zu “Mast ab !!! Lorbas: Endlich geht es los

  1. Thomas von Pruszak sagt:

    Hallo Sylvia und Jörg, vielen Dank für das dokumentieren der Instandsetzung der Lorbas! Insbesondere mit den zahlreichen Bildern. Ich wünsche euch viel Erfolg, macht weiter so! 🙂 Bin schon gespannt auf das neu gemachte Unterwasserschiff. Ist denn auch ein neuer Anstrich geplant? LG aus Düsseldorf Thomas

    • Jörg Hasselberg sagt:

      Moin Thomas,
      ja neben dem Antifouling, für die Niederlande zurecht ein spezielles Problem, haben Silvia und ich auch einen Antrich den Überwasserschiffes und Veränderungen im Schiff geplant.
      auch die gut gemachte Elektrik werden wir dem heutigen Herausforderungen anpassen. Sei gespannt wie es weiter geht mit der Lorbas und schaue mal öfter vorbei

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